Kaum eine Woche in Japan, schon habe ich eine Top5 -Liste der merkwürdigsten Dinge in meinem neuen Alltag. Jetzt fehlt nur noch die Motivation, diesen Blog auf dem Laufenden zu halten (*o*)
1. Erdbebenstützen. Auf meinem Schrank. Klar.
2. Toilette? Dusche? Man weiß es nicht.
Das war wirklich mein erstes Problem in Japan.
Denn es gibt sie wirklich, die High- Tech Toiletten mit Bidet und beheiztem Sitz (unglaublich störend, wenn man nicht daran gewöhnt ist. Fühlt sich an, als hätte vorher jemand
draufgesessen.)
Als ich mich das erste Mal in diesem Raumschiff zurechtfinden musste, haben mir zum Glück die freundlichen Piktogramme "Wasserfall" und "Geysir" weitergeholfen. Das erste beugt peinlichen
Situationen vor und spielt ein lebensechtes Wasserrauschen ab, um von anderen Tönen abzulenken. Letzteres bedeutet Bidet und ich habe es nicht gedrückt, worauf ich sehr stolz bin.
3. Plastik in den Plastikmüll. Biomüll gibt es draußen vor der Tür, viel Erfolg.
Mülltrennung in Japan ist wirklich etwas eigen. Zum Glück hat mir mein Gastvater die einzelnen Beutel beschriftet.
Was mich wirklich wundert, ist die Tatsache, dass Plastikflaschen eine eigene Kategorie bilden, man aber AUF JEDEN FALL den Deckel und die bedruckte Plastikfolie entfernen muss, bevor man sie
entsorgen darf.
Manchmal frage ich mich wirklich, wie man hier als Ausländer ohne Hilfe klarkommen soll. Um zum Beispiel eine Bananenschale in den richtigen Müll zu befördern, muss man nach draußen zur Biotonne
laufen.
Lustigerweise weiß ich auch von anderen Austauschschülern, die genau das gleiche Problem hatten und den Müll nicht finden konnten.
Offensichtlich gibt es also Kulturunterschiede, die eigentlich nicht erwähnenswert sind, bis man alleine zu Hause steht und sich fragt, in welchem Mülleimer die Erdbeerstummel am wenigsten auffallen.
4. Convenience Stores haben ihren Namen verdient
Es gibt sie überall und meistens sogar doppelt, sowohl die "Konbinis", als auch Getränkeautomaten. In einem durchschnittlichen Konbini bekommt man kalte und warme Speisen und Getränke, Snacks, Schulmaterialien, Standard-Supermarktartikel und Kosmetik, bzw. Hygieneprodukte. Ich habe gehört, dass 7 Eleven auch Geldautomaten betreibt, also ist das dazu meine Chance auf mein monatliches Taschengeld.
In meiner Wohngegend befinden sich drei Konbinis innerhalb einer Entfernung von fünf Minuten zu Fuß. Sehr konvenient.
Aber jeder kennt das ja trotzdem, wenn man einfach zu faul ist, sich aufzuraffen und unter Leute zu gehen. In diesem Fall kann man dann zu einem der VERRÜCKT vielen Automaten gehen, die meistens wie eine Mafiagang an Hausecken positioniert sind. Hier bekommt man Wasser, verschiedene Säfte, heißen und kalten Tee, sowie Kaffee zu unglaublich günstigen Preisen.
Wenn du zufällig Japan besuchen kommst, kann ich dir übrigens "カレーパン" ("Karepan" oder Currybrot) empfehlen. Das ist ein weiches Brötchen, das paniert und frittiert wird, bis es außen eine Knusperschicht bildet. Und weil das noch nicht deliziös genug ist, wird es vorher mit Curry (dem Gericht, nicht dem Gewürz) befüllt. Traumhaft.
Update: Die Convenience Stores hatten noch viel mehr zu bieten, als ich gedacht hatte! Gestern war ich mit meiner Freundin im 7 Eleven, weil sie sich Konzertkarten bestellen wollte. Und tatsächlich: In der Ecke neben dem Eingang stand ein Gerät, das als Drucker, Scanner und Ticketautomat diente. Außerdem hat mir diese Freundin mir bisher noch unbekannte Funktionen des Stores gezeigt: Eine Mikrowelle? Klar, irgendwo muss man sich ja das Bento aufwärmen können, meinte sie. Auch eine Toilette war ganz hinten in der Ecke versteckt.
Update: Heute war ein schwerer Tag, denn ich musste meine beiden großen Koffer zum Tokioter Flughafen schicken. Gleichzeitig wurde ich aber mit einem weiteren Service des Konbinis vertraut gemacht: Der Post!
Man kann vom Convenience Store aus Briefe, Pakete und Koffer landesweit und sogar international verschicken. Außerdem gibt es einen speziellen Flughafen-Lieferdienst, der Koffer innerhalb von 3 Tagen zu einem beliebigen Terminal bringt.
Ein Beweis dafür, dass ich über dieses Land und seine Wunder noch nicht ausgelernt habe :)
5.
Manga, Manga, Manga, so weit das Auge reicht.
Das hier ist ein Regal aus einem Buch- und Videoverleih mit drei Stockwerken auf einer Fläche von etwa 1000 Quadratmetern. Und das hier ist noch nicht mal in einer besonders lebhaften Gegend,
sondern am Rand von Osaka.
6.
Dass Tempel und somit auch der Glaube an das Konzept von Glücksbringern in Japan eine große Rolle spielen, wusste ich ja schon.
Heute habe ich aber gelernt, dass man sich für 100¥ im Tempel ein Glückslos kaufen kann, dessen Wert von "sehr glücklich" bis hin zu "unglücklich" variiert.
Praktischerweise hängt aber dieser hilfreiche bilinguale Plan aus, auf dem man dann nachsehen kann, wieviel Glück man denn jetzt eigentlich erworben hat.
7. Apropos Tempel: Die vielen Stufen sind ja schon etwas mühsam zu besteigen.
Diese Rolltreppe mitten in der Tempelanlage löst aber zum Glück das Problem!
8. Seit ich in Japan angekommen bin,
fand hier schon dreimal Wahlkampf statt.
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Erstaunlich an japanischen Wahlkämpfen sind aber die Methoden der Konkurrenten:
Die Kandidaten und 1 bis 5 Gefolgsleute ziehen durch die Straßen und verkünden über Lautsprecher ihre Namen in Endlosschleife.
Dabei wird buchstabiert, gereimt und gesungen.
Auch mit Autos fahren diese wandernden Audio- Wettstreiter durch Parks, Wohngebiete und Shoppingmeilen, immer nur ein Ziel vor Augen, nämlich dem Publikum den Namen einzuprägen.
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Nur
die politischen Ziele des Kandidaten rücken eher in den Hintergrund.
Aber darauf kommt es ja auch nicht an ;)
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Cora (Freitag, 19 Februar 2021 16:49)
Hallo,
Dein Blog ist super und es ist toll einmal nachlesen zu können wie jemand das Land während seines Aufenthalts empfunden hat/empfindet.
Ich fliege im April 2021 für 10 Monate nach Japan und stelle mir deshalb momentan ein paar fragen, wegen der Aktuellen Corona Situation.
-Wie läuft es gerade, während Corona, so in Japan? Haben die Geschäfte, Cafés und Restaurants noch geöffnet?
-Wie läuft das mit den Masken (gibt es eine Maskenpflicht und wenn ja, wo?) oder tragen alle freiwillig eine?
-Fahren die Busse und Bahnen normal oder gibt es Änderungen wegen Corona?
Danke nochmal für deinen tollen Blog!
VG Cora
Tim (Montag, 08 Februar 2021 19:18)
Dein Blog hat mir extrem gut gefallen und er ist auch super gut gemacht:-)
Aufjedenfall schade das ich erst jetzt das Feedback hier lassen kann da ich erst heute drauf gekommen bin. Vielen Dank das du dir die Mühe gemacht hast für so einen spannenden Blog.
Emily (Donnerstag, 10 Dezember 2020 08:37)
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Angela (Samstag, 21 September 2019 13:08)
Was konntest du denn schon so an japanisch als du das erste Mal angekommen bist? Übrigens habe ich gerade alle deine Einträge durchgelesen�ist mega spannend das Leben einer Austauschschülerin mit zu erleben. Ich würde nämlich auch gerne irgendwann mal eins machen�